Ein weißer Schwan

Suchspiel

Eigentlich verbindet man mit ihm ja eine Rose. Zumindest verwendete Martin Luther dieses Symbol seit 1530 in seinem Siegel. Jedoch soll er etwa zur gleichen Zeit, nachdem Kaiser Karl das "Augsburger Glaubensbekenntnis" anerkannt hatte, gesagt haben: "Johannes Hus hat von mir geweissagt, als er aus dem Gefängnis im Böhmerwald schrieb, sie werden jetzt eine Gans braten (denn Hus heißt Gans). Aber in hundert Jahren werden sie einen Schwan singen hören, den sollen sie leiden. Da soll es auch dabei bleiben, wenn Gott will." Jan Hus war ein Reformator aus Böhmen und wurde 1415 auf dem Konzil in Konstanz als Ketzer verbrannt.

Diese Aussage von Luther, mit der er die Weissagung von Hus auf sich selbst bezog, hat sich stetig weiterentwickelt. In vielen zeitgenössischen Darstellungen, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert, wird Luther daher mit einem Schwan abgebildet.

Das Bild Luthers mit dem Schwan im Wappen, das an der Südseite des Innenraums der Kirche St. Kilian hängt, erzählt uns übrigens noch mehr. Aufgrund der Inschrift wissen wir, dass es von Joh. George Beck gestiftet und 1836 von W. Rothe gemalt wurde. Ob es sich dabei um den Landschaftsmaler Friedrich Wilhelm Rothe (1783 - 1845) handelt, müsste kunsthistorisch genauer untersucht werden. Der Stifter dagegen wird in der Hagenbüchacher Chronik als Brauereibesitzer genannt, der 1865 gestorben ist und aus dessen Nachlass auch der Altar restauriert wurde.