Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist

nachgedacht

Klingt wie ein Gesamtpaket: Waschen, Schneiden, Föhnen – alles dabei. Eine Formel, die sich gut sprechen lässt, kompakt, purzelt leicht über die Lippen. Wenn ich über diese Drei nachdenke (was ich so gut wie nie mache), wird mir klar, dass der Heilige Geist von mir am wenigsten beachtet wird. Er bekommt sozusagen die wenigsten „Likes“.

Gott Vater – scheint mir klar

Sohn Jesus – habe ich auch keine Probleme

Heiliger Geist – da wird es nebulös

Dann mach ich mich mal auf den Weg, den Nebel ein bisschen zu durchdringen. Auf der Suche nach einer Bibelstelle zu diesem Thema finde ich Joh. 14, 26:

Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gelehrt habe.

Okay, das klingt gut. Damit kann ich etwas anfangen. Das wäre geklärt. Tröster... – in einer Zeit, in der Trost ganz dringend gebraucht wird, hoffe ich, dass dieser Trost bei denen ankommt, die momentan besonders bedürftig sind.

Ich stelle mir Trinität oder Dreieinigkeit vor, wie drei Seiten unseres Gottes und da ist KEINE weniger gute Seite dabei. Als Mensch hat man wohl immer zwei Seiten, eine gute und eine weniger gute. Der um 1340 geborene Mönch Andrei Rubljow hat diese Dreifaltigkeits-Ikone um 1411 gemalt. Es ist Theologie in Farbe. Es stellt einerseits die Szene aus dem Alten Testament dar, als drei Himmelsboten Abraham und Sara besuchten, um die Geburt ihres Sohnes Isaak anzukündigen. Anderseits wird dieses Bild gedeutet als ein Versuch einer Darstellung der Dreieinigkeit Gottes. Bestimmt wäre es beeindruckend, dieses Bild in Wirklichkeit zu sehen. Was sich der Maler Rubljow dabei gedacht hat, kann ich nicht wissen. Was mich aber beeindruckt, ist die Ernsthaftigkeit der Gesichter der Drei. Bei mir, die es eher chillig und entspannt mag, stellt sich eine gewisse Ehrfurcht ein.

Etwas, das es in unserem Alltag vielleicht noch gibt, wenn wir einen großartigen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang filmen. Oder ein sonstiges Naturereignis. Da trete ich einen Schritt zurück und staune. Und weiß, dass ich nichts dazu getan habe, dass es dieses beeindruckende Bild gibt.

Es ist beeindruckend, wie sehr Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, die drei Seiten unseres Gottes, uns ernsthaft helfen möchten, das Leben zu bestehen und gelingen zu lassen – davon gehe ich aus.

Im Gottesdienst werden diese drei Seiten Gottes erwähnt: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2. Kor.13,13)

... also auch mit uns allen.

Ihre Birgit Schnappauf