The same procedure as last year, Miss Sophie?

Altar Kirchfembach

Alle Jahre wieder an Silvester läuft „Dinner for one“ auf verschiedenen Sendern zu unterschiedlichen Zeiten. Die Geschichte des 90. Geburtstags von Miss Sophie ist weit bekannt.

Mich fasziniert immer wieder, wie viel Aufwand sich der Butler James Jahr für Jahr macht, damit es seiner Sophie gut geht. Er kümmert sich liebevoll um die einzelnen Gänge, mimt sämtliche fehlende Charaktere am Tisch und tut bis zum Schluss alles für ihr Wohlbefinden. Er investiert viel für die Seele und den inneren Frieden von Miss Sophie.

Auch Weihnachten soll so ein Fest sein, bei dem es um den inneren Frieden und das Wohlbefinden der ganzen Familie geht. Viel wird investiert und vorbereitet, dass es ein schönes Fest und hoffentlich wieder „the same procedure as last year“ wird. Gerade an Weihnachten jagen wir diesem inneren Frieden und einer Harmonie nach, weil es doch da einfach dazu gehört. Und das hat einen guten Grund. Denn der göttliche Friede kommt durch das Baby in der Krippe, durch Jesus, an Weihnachten auf die Welt.

In einer der Lesungen aus dem Alten Testament, die an Weihnachten gelesen werden, wird das deutlich. Dort wird beim Propheten Jesaja die Geburt eines Kindes verheißen. Und dieser „Sohn, der uns gegeben“ wird, bekommt viele würdevolle Titel und Herrschernamen. Der vielleicht mächtigste darunter ist „Friedefürst“. Dieses kleine Kind, dieser Friedefürst, so glauben wir, liegt an Weihnachten in der Krippe. Und er soll einen ganz besonderen Frieden bringen. Einen Frieden zwischen Gott und Mensch genauso wie zwischen den Menschen untereinander.

Eine große Herausforderung für dieses kleine Kind, einen solchen Frieden zu bringen. Jedoch ist es nicht irgendein Kind, sondern Gott selbst, der da in der Krippe die Menschen um sich herum anlächelt. Aber vielleicht ist es ja genau dieses Lächeln oder das Kindsein Gottes an sich, das es schafft, nicht unseren Verstand, sondern unser Herz zu berühren.

Denn der Friede, den das Friedefürst-Kind mit sich bringen soll, muss genau da beginnen. Im Inneren, im Herzen und der Seele von jedem Einzelnen. Wenn dort innerer Frieden und Harmonie wohnt, dann leuchtet das weit hinaus nach außen und in alle Welt.

Wie schön, wenn das Weihnachtsfest diesen inneren Frieden möglichst vielen Menschen bringt. Gott kommt auf die Erde und bringt seinen Frieden mit. Das feiern wir auch wieder dieses Jahr. Oder um es mit den Worten von Miss Sophie zu sagen: The same procedure as every year!

Ihnen allen ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest.

Ihr Vikar Johannes Sichert