Am Anfang war das Wort.

Bibelausschnitt

Am Anfang - so erzählt die Bibel - am Anfang von allem, als noch gar nichts war, waren Worte. Gottes Worte.

„Und Gott sprach“.

Und es wurde: Himmel und Erde, Sonne, Mond und Sterne, Seen, Flüsse, Meere, hohe Berge und tiefe Täler, Bäume, Büsche, Blumen, Früchte. Und Tiere, auf dem Land, im Wasser und in der Luft.

Am Anfang war das Wort.

Wenn Gott spricht, dann geschieht es.

So wie Regen und Schnee zur Erde fällt und sie befeuchten und etwas wachsen lassen, so ist das Wort Gottes auch. Es bleibt nicht ohne Wirkung.

Gott redet Menschen an. Sagt Verheißungsvolles, spricht ins Gewissen.

Ruft beim Namen, malt Zukunftshoffnung auf grauen Gedankenhorizont. Urteilt, tröstet, stärkt.

Am Anfang war das Wort.


Und eines Tages - so erzählt die Bibel auch - eines Tages ist sein Wort „Fleisch“ geworden, hat Hand und Fuß bekommen, ein Gesicht und einen Namen. Jesus.

Kind in der Krippe, Wanderprediger, Sturmbesänftiger, Menschenheiler.

Wenn die Leute ihn hörten, hörten sie Gott.

Wenn er sie berührte, war Gott da.

Wenn er sie heil machte, spürten sie Gottes Kraft.

Er redete vom Reich Gottes und dass es schon da sei, mitten unter ihnen. Und wirklich: In seiner Nähe war es leichter gewesen zu glauben und zu vertrauen.

Als er gekreuzigt wurde und starb und alles aus war, da erschien er ihnen neu. Auferstanden am dritten Tage. Da wurde neue Hoffnung geboren und niemand kann sie mehr aus der Welt schaffen.

Am Anfang war das Wort.


Und Gott redet auch heute noch. Er redet durch Menschenworte, durch Lieder und Musik, durch Bibelverse und Texte. Seine Worte sind der Grund, warum wir glauben und Hoffnung haben und warum wir anderen davon erzählen.

Martin Luther hatte damals das Wort Gottes wieder entdeckt. Er las in der Bibel Altvertrautes mit neuen Augen. Er ließ zu, dass es seine Einstellungen in Frage stellte und sein Leben veränderte. Das Wort Gottes machte ihm Mut, klar Position zu beziehen und seine Entdeckungen publik zu machen.

Ob das auch passiert, wenn wir uns dem Wort Gottes aussetzen?

Eines ist sicher: Es wird nicht ohne Wirkung bleiben!

Herzlich, Ihre Pfarrerin Kerstin Baderschneider